Parallelen zwischen Olympioniken und Arbeitnehmer:innen

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Es gibt viele Parallelen zwischen der Sport- und der Arbeitswelt. Unter tausenden von Olympiateilnehmer: innen gibt es im Vergleich allerdings nur wenige Titel zu gewinnen. Wer sich Freud und Leid der Olympiateilnehmenden anschaut, darf dabei nicht vergessen, wie viel Arbeit und Leidenschaft jede(r) Einzelne dafür investiert hat.

Die Komponenten des Erfolgs

Um am Ende den Olympiasieg zu erringen, braucht es unzählige innere und äußere Komponenten. Dazu zählen unter anderem großes Talent, Fleiß, Selbstwirksamkeit, Kontrollüberzeugung, ein guter Trainingsplan, der auf den Höhepunkt ausgerichtet ist, gute Trainingsbedingungen und einen guten Matchplan für den Wettkampf. Eine Portion Glück darf natürlich auch nicht fehlen.

Unterschiedliche Ergebniserwartungen und die Bedeutung realistischer Zielvorgaben

Nicht jeder bringt die gleiche Qualität dieser Komponenten mit, um im Wettkampf gegen Mitbewerber zu bestehen. Daraus ergibt sich für jede(n) Einzelne(n) eine unterschiedliche Ergebniserwartung. Wer im Wettkampf eine persönliche Bestleistung bringt, hat aus seinem Set-up an Möglichkeiten das Optimale rausgeholt. Wenn jemand anderes eine höhere Leistung bringt, dann war sie oder er besser aufgestellt. Trainer: innen und Sportler: innen sind gut beraten, wenn sie eine realistische Erwartungshaltung für den Wettkampf entwickeln. Nur dann kann sich ein(e) Sportler: in auch weiterentwickeln und erspart sich Frustration.

Das erleben wir in der Arbeitswelt genauso. Wenn eine Firma unrealistische Zielvorgaben für ihre Angestellten definiert, werden am Ende Misserfolge geerntet. Das frustriert jeden – Unternehmen und Angestellte. Es gilt vielmehr, erreichbare Ziele zu definieren, einen guten Plan zu entwickeln und alles daran zu setzen, dass jeder Mitarbeiter: in beste Bedingungen bekommt, um das Optimale rauszuholen.

Freiwilligkeit und Leistungsbereitschaft im Vergleich: Sportler: innen vs. Arbeitnehmer: innen

Jetzt kommen wir zum großen Unterschied! Ein(e) Sportler: in, der/die sich ein halbes Leben „quält“, um Topleistungen zu erbringen, tut das in den meisten Fällen freiwillig. Warum? Weil man Begeisterung und Leidenschaft für seinen Sport hat. Man ist bereit, alles einzubringen, um das Bestmögliche rauszuholen. Das nennt man in der Fachwelt – Leistungsbereitschaft. Doch können wir von Arbeitnehmer: innen erwarten, dass sie die gleiche Leistungsbereitschaft einbringen wie Spitzensportler: innen?
Wie viel Freiwilligkeit steckt denn im Arbeitsvertrag? Am Ende braucht man einen Job, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Viele der Olympia-Sportler: innen können nicht ausschließlich vom Sport leben. Es steckt also ganz viel Herzblut und Enthusiasmus beim Ausleben der Sportart. Wer hier erfolgreich ist, hat so viel Glück wie Künstler: innen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten.

Von Olympioniken lernen: Realistische Zielvorgaben und optimale Bedingungen

Was kann die Arbeitswelt nun vom Leistungssport lernen? Arbeitgeber müssen vor allem einen vernünftigen Plan entwickeln, der sich an realistischen Zielvorgaben orientiert. Die/Der Angestellte braucht optimale Arbeitsbedingungen, muss weiterentwickelt werden, sollte bestmöglich begeistert werden für seine Arbeit und benötigt ein gutes Coaching. Viele Führungskräfte erwarten von ihren Angestellten jeden Tag eine Wettkampfleistung.

Das könnte kein(e) einzige(r) Top-Leistungssportler: in! Interessant, oder? Hier sollte mal einen Perspektivwechsel vorgenommen werden: Das Training ist bei Sportler: innen das Entscheidende. Da ist es völlig okay, wenn man mal einen schlechten Tag hat oder nicht gleich alles in Perfektion zeigen kann. Personalentwicklung, Fehlerkultur und Coaching sind hier in der Arbeitswelt die Stichworte.

Wie viel Leistungsbereitschaft sind Arbeitnehmer bereit zu bringen?

Was offen bleibt, ist die große Frage, wie viel Leistungsbereitschaft jede(r) einzelne Arbeitnehmer: in bereit ist, für den Job einzubringen. Dieser interessanten Frage gehe ich gerne in einem weiteren Beitrag nach.

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