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Jeder reagiert in Stresssituationen anders. Stresstypen beschreiben typische Reaktionsmuster in Stresssituationen, die in Menschen vordergründig veranlagt sind. Die Forschung zu Stresstypen hat sich im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt, wobei verschiedene Ansätze und Modelle zur Klassifizierung individueller Stressreaktionen entwickelt wurden. Diese Erkenntnisse helfen, ein tieferes Verständnis für die unterschiedliche Reaktion von Menschen auf Stressoren zu erlangen und gezielte Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Die Ursprünge der Stresstheorie (Seyle, 1936)
Die Wurzeln der Stresstypenforschung gehen auf den Endokrinologen Hans Selye (1907–1982) zurück, der als einer der Pioniere der Stressforschung gilt. Selye beschrieb Stress als „unspezifische Reaktion eines Körpers auf eine Anforderung“, wobei er betonte, dass Stress sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Er führte den Begriff „Distress“ für negativen Stress ein und legte den Grundstein für die Differenzierung von individuellen Stressreaktionen. In seiner Theorie des Allgemeinen Anpassungssyndroms beschreibt er, wie Stress und Gesundheit biochemisch miteinander verknüpft sind, und dass chronischer Stress physiologische Erkrankungen verursacht, wenn das endokrine System erschöpft bzw. gestört ist.
Klassische Stresstypen: Typ A und Typ B nach Friedman und Rosenman (1974)
Eine der bekanntesten Unterscheidungen von Stresstypen ist die zwischen den sogenannten Typ-A- und Typ-B-Persönlichkeiten. Diese Unterscheidung wurde ursprünglich in der Herz-Kreislauf-Forschung entwickelt. Personen vom Typ A neigen dazu, ehrgeizig, wettbewerbsorientiert und ungeduldig zu sein, was sie besonders anfällig für stressbedingte Krankheiten wie Bluthochdruck und Herzinfarkt macht. Typ B hingegen ist gelassener, stressresistenter und hat ein geringeres Risiko, stressbedingte Erkrankungen zu entwickeln. Ganz einfach ausgedrückt, ist nach der Theorie von Friedman und Rosenman jeder Typ B, der nicht Typ A ist.
Erweiterte Stresstypenmodelle
Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster nach Schaarschmidt und Fischer (2003)
Zusätzlich zu den klassischen Typen A und B haben Forscher wie Schaarschmidt und Fischer das Konzept weiter differenziert. Sie entwickelten das „Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster“ (AVEM), das vier Verhaltsmuster in Arbeitssituiationen typologisiert:
- Anstrengung (Typ A): Ähnlich dem klassischen Typ-A-Muster mit hohem Engagement und Überforderungstendenzen bei verminderter Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen und eher negative Emotionen (vor allem Ärger), charakteristisch: Ungeduld und Unausgeglichenheit
- Burnouttyp (Typ B): permanentes Überforderungserleben/Verzweiflung, Erschöpfung und Resignation, geringe Ausprägung an Arbeitsengagement, deutliche Einschränkungen in der Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen, starke negative Emotionen; eingeschränkte kommunikative Kompetenz, defensive Problembewältigung
- Gesundheitstyp (Typ G): Dieser Typus ist in der Lage, trotz hoher Anforderungen Distanz zur Arbeit zu wahren und sich zu regenerieren.
- Schontyp (Typ S): Charakterisiert durch geringes Engagement und eine starke Neigung zur Vermeidung von Stressoren .
Die physiologischen Stresstypen nach Vester (2008)
Eine weitere wichtige Unterscheidung der Stresstypen basiert auf der vegetativen Reaktion des Körpers, wie sie von Frederic Vester beschrieben wurde. Vester unterscheidet zwischen dem Sympathikotoniker, dem Vagotoniker und dem ausgeglichenen Typen:
- Sympathikotoniker (Stresstyp A): Diese Personen zeigen eine Überaktivität des Sympathikus, was zu Reaktionen wie hohem Blutdruck, Nervosität und Übererregung führt. Sie sind besonders anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Sympathikotoniker entspricht quasi dem Stresstyp A aus der Forschung von Friedman und Rosenman.
- Vagotoniker (Stresstyp B): Hier dominiert der Parasympathikus, was sich in einer eher ruhigen und ausgeglichenen Persönlichkeit äußert, jedoch mit einer Anfälligkeit für Magenerkrankungen und Asthma verbunden ist. Vagotoniker werden als ausgeglichene und ruhige Menschen beschrieben mit der Tendenz, Ärger und Sorgen in sich hinein zu fressen.
- Der Ausgeglichene Typ (Stresstyp G): Dieser Typ kommt laut Vester sehr selten vor. Ihm gelingt es, in Stresssituationen eine gesunde Balance zu finden und dadurch keine gesundheitlichen Störungen aufgrund einer chronischen Stressbelastung zu entwickeln.
Diese Typen gibt es selten in einer Reinform, sondern eher in Mischformen und Zwischentypen.
Unterschiede im Stressverhalten zwischen Männer und Frauen
Sowohl bei Frauen als auch bei Männern wird in Stresssituationen Oxytocin freigesetzt. Allerdings wird die Wirkung dieses Hormons bei Männern durch Geschlechtshormone wie Testosteron abgeschwächt. Dies führt dazu, dass Männer in stressreichen Momenten eher aggressiv reagieren und entweder den Auslöser bekämpfen oder, falls ein Kampf sinnlos erscheint, die Flucht ergreifen. Frauen dagegen zeigen in solchen Situationen eine stärker soziale Reaktion, indem sie das Gespräch suchen und Unterstützung im Austausch mit anderen finden. Sie bewältigen Stress vermehrt durch den Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld (Allenspach & Brechbühler, 2005).
Stresstypeneinteilung nach McClellan und Hamilton (2009)
In ihrem Buch The Ultimate Stress-Relief Plan for Women beschreiben die Gynäkologinnen (Autorinnen) Stephanie McClellan und Beth Hamilton vier verschiedene Stresstypen bei Frauen, die auf spezifischen biochemischen Ungleichgewichten und dominanten Nervensystemen basieren. In ihrer Forschung wurden sie durch Prof. Dr. Dirk Hellhammer und seiner Frau Dr. Juliane Hellhammer von der Universität Trier unterstützt. Die anhand typischer endokrinologischer Reaktionsmuster getroffene Einteilung in Stresstypen soll Frauen helfen, individuelle Strategien zur Stressbewältigung (vor allem unter der Berücksichtigung der Ernährung) zu entwickeln:
- Hyper S (Überaktiv): Dieser Stresstyp zeichnet sich durch hohe Cortisolspiegel und ein überaktives sympathisches Nervensystem (Kampf-oder-Flucht-Reaktion) aus. Menschen mit diesem Typ sind ständig in Bewegung, selbst wenn sie erschöpft sind, und behandeln jede Aufgabe wie einen Notfall. Sie neigen zu Angstzuständen, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit. Empfohlene Strategien umfassen intensive körperliche Aktivitäten und eine serotoninreiche Ernährung.
- Hyper P (Erschöpfung nach Hochphasen): Diese Personen treiben sich oft zu Höchstleistungen an, brechen aber nach Stressphasen zusammen und sind extrem erschöpft. Sie haben ebenfalls hohe Cortisolwerte, doch ihr parasympathisches Nervensystem (das für Entspannung sorgt) übersteuert und führt zu völliger Erschöpfung. Hier werden Erholung durch sanfte Bewegung und eine ausgewogene, antioxidative Ernährung empfohlen.
- Hypo S (Ängstlich und erschöpft): Menschen dieses Typs erscheinen äußerlich ruhig, sind jedoch innerlich ängstlich und haben ein überempfindliches Immunsystem aufgrund niedriger Cortisolspiegel. Sie leiden oft unter Autoimmunerkrankungen. Hier hilft eine Ernährung, die das Immunsystem beruhigt und den Cortisolspiegel ausgleicht, z.B. durch proteinreiche und entzündungshemmende Lebensmittel.
- Hypo P (Träge und energielos): Personen mit diesem Stresstyp haben niedrige Cortisolwerte und ein inaktives parasympathisches Nervensystem, was sie apathisch und energielos macht. Leichte körperliche Aktivitäten und Entspannungstechniken helfen, das Nervensystem wieder zu beleben.
Die Autorinnen stützen ihre Forschung auf klinische Erfahrungen mit ihren Patientinnen und entwickelten diese Typologie, um maßgeschneiderte Stressmanagement-Strategien zu bieten. Mit anderen Worten, es existiert keine quantifizierbare Datengrundlage, auf der die Stresstypen aufgrund statistischer Zusammenhänge gebildet wurden.
Stresstypeneinteilung nach Karsten (2013)
Die Psychologin Carien Karsten bezieht sich in ihrem Buch Welcher Stress-Typ bin ich? auf die Einteilung in vier Typen nach McClellan und Hamilton (2009), nennt sie aber anders und gestaltet die Typisierung ihrer Auffassung nach: psychologischer. Was sie in ihrem Buch unerwähnt lässt, dass die Einteilung der Stresstypen nach McClellan und Hamilton auf Studien an FRAUEN basiert. Karsten hingegen übernimmt die Stresstypeneinteilung für beide Geschlechter. Untersucht hat sie ihre Typeneinteilung durch einen Online-Fragebogen im Jahr 2010, an dem 717 Menschen teilnahmen. Hierbei ging es aber nur um die Verteilung der Stresstypen (Zugehörigkeit) bei den Befragten, nicht um eine Überprüfung oder neue Ableitung einer Stresstypologie aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen, Stressbewältigungsverhalten und gesundheitlichen Auswirkungen. Sie stellt anhand der Ergebnisse selbst fest, dass Männer vom Typ Hochsensibel so gut wie nicht “betroffen” sind.
- Der Turbo-Typ: entspricht eher dem Stresstyp A (nach Friedman und Rosenman, 1959), besondere Anstrengung bei Stress, hohe Cortisol-Produktion und dadurch gehemmte Immunkräfte, hohe Nervosität, nicht Nein-Sagen können, pflichtbewusst, viel Ärger und Frustrationserleben, vergesslich, fehlende Fokussierung und Konzentration, nach Auffassung von Karsten haben sie sowohl Magen-Darm-Störungen als auch Herz-Kreislauf-Störungen
- Der Crash-Typ: hohe Willenskraft, Abnahme von Adrenalin-Produktion, erhöhter Cortisolspiegel; schnell irritiert, labil, Gefühle der Hilflosigkeit, hohe Burnout-Gefährdung
- Der hochsensible Typ: reagiert auf kleine Ereignisse getresst, hohe Adrenalinproduktion, erschöpfte Cortisolproduktion, übersteigerte Immunantworten mit Folgen wie Arthritis, Athma, verschiedene Überempflichkeitsreaktionen und entzündliche Prozesse, Juckreiz, Reizdarmsyndrom, Panikatacken, Depressivität; Vermeidungsverhalten, Suche nach sozialer Unterstützung, energielos, generalisierte Opferhaltung, fehlendes Durchsetzungsvermögen; geringe Konzentration, brauchen mehr Zeit zum nachdenken, können nicht 2 Dinge auf einmal tun
- Der Boreout-Typ: geringe Produktion von Stresshormonen, chronischen Müdigkeit, rasche Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit, geringe Anstrengungsleistung, permante Erschöpfung und Müdigkeit, hält sich von Menschen lieber fern, neigt zu passiven Verhalten, schnell gelangweilt, viele Selbstzweifel, träge.
Welche Parameter braucht es, um einen Stresstyp zu extrahieren?
Um Menschen in ihren typischen Verhalten in Stresssituationen voneinander abzugrenzenden, braucht es folgende Parameter:
- Persönlichkeitsmerkmale: Hier empfiehlt es sich, das BIG-5 Persönlichkeitsmodell zu Rate zuziehen. Das Big-Five-Persönlichkeitsmodell, auch als OCEAN-Modell bezeichnet, stammt aus der Persönlichkeitspsychologie und beschreibt fünf zentrale Aspekte des menschlichen Charakters. Zu diesen fünf Haupteigenschaften gehören Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
- vorherrschendes Verhalten in Stresssituationen: Grundsätzlich lassen sich typische Verhaltensweisen zum einem und zum anderem bei der hormonalen Stressantwort voneinander abgrenzen:
- hartnäckige Zielverfolgung (die Probleme mit hohen Engagement angehen)
- ängstlich und hilfesuchend reagierend, weil man keine hohe Selbstwirksamkeit bzw. ein hohes Selbstwertgefühl hat
- vermeidende Reaktion, den Problemen aus dem Weg gehen, sie vor sich herschieben oder sie negieren
- besonnene und angemessene Reaktion, achtsam mit sich selbst umgehen und auf Ausgleich und Balance achtend
- typische stressinduzierte, gesundheitliche Belastungsfolgen: die Endokrinologie gibt uns wichtige Hinweise über die beteiligten Stresshormone und die damit einhergehenden psychovegetativen Störungen bei kurzfristiger und chronischer Stressbelastung. Die stressbedingten Erkrankungen geben uns zudem ein Hinweis, welche Strategien Menschen nutzen sollten, um Überforderungssituationen, aufgrund von Stress, mit entsprechenden Krankheitsfolgen zu vermeiden.
FAZIT zur Einteilung von Stresstypen
Zusammenfassend kann man sagen, dass in der Stresstypologisierung ein gewisses “Durcheinander” herrscht, da aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln und Interessenslagen die Forschung betrieben wurde. Die wissenschaftlichen Studien fanden vor allem in den 50er-70iger Jahren statt und wurden dort entsprechend publiziert. Neurere Veröffentlichungen zu dem Thema finden in den sozialen Medien mehr Gehör und werden teilweise unfiltriert übernommen. Dabei ist eine große Menge an Wissenschaftlichkeit verloren gegangen und empirisches Wissen (Meinungen) über die Welt der Stressverarbeitung und dessen Zusammenhänge mit Persönlichkeitsmerkmalen und gesundheitlichen Folgen haben sich teilweise als Pseudowissenschaft verbreitet. Alle hier dargestellten Arbeiten zur Stresstypologie haben sowohl wissenschaftliche als auch empirische Anteile, mal so und mal so verteilt. Fasst man alle hier im Artikel dargestellten Erkenntnisse zu Stresstypen zusammen, kann man folgende Stresstypen grob ableiten:
Stresstyp 1 – Die/Der Engagierte
Der Stresstyp 1 besticht durch eine hartnäckige Zielverfolgung. Angehörige des Stresstypus gehen mit hohem Engagement voran und überschreiten oft die eigenen Leistungsgrenzen. Vom Wesen her sind sie eher aggressiv und feindselig in Stresssituationen. Sie sind sehr ungeduldig, nervös und häufig auch temperamentvoll, unbeherrscht und unausgeglichen. Angehörigen des Stresstyp 1 sind der Forschung nach (Vester, 2008) anfällig für Gefäß- und Herz-Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzinfarkt).
Stresstyp 2 – Die/Der Ängstliche
Zugehörige zu diesem Stresstyp reagieren in Stresssituationen eher ängstlich, defensiv und hilfesuchend. Vom Wesen her sind die Vertreter:innen eher zurückhaltend, freundlich und ordnen sich lieber unter. Ärger und Sorgen werden oft in sich hinein gefressen. Bei diesem Stresstypus kann es im Verhalten in Stresssituationen auch dazu führen, dass man in Blackouts und Schockstarre verfällt. Auf gesundheitlicher Ebene reagieren Stresstyp 2 Angehörige auf Stressreize laut Vester (2008) vorwiegend mit parasympathischer Erregung und neigen eher zu niedrigem Blutdruck, Bronchialasthma und insbesondere zu Krankheiten im Verdauungssystem (Verstopfung, Diarrhöe, Gastritis, Magen- und Darmgeschwüre). Es existiert auch eine Forschuung zu Zusammenhängen von ängstlichen Stresstypen und der Entstehung von Krebserkrankungen, mit teils kontroversen und widersprüchlichen Ergebnissen (Vgl. Temoshok, 1987; Schwarz, 2004).
Stresstyp 3 – Die/Der Überforderte
Es gibt einen Stresstyp, der sich permanente überfordert fühlt, stark erschöpft ist und schnell resigniert. Unter diesen Verhaltensweisen und Wesensmerkmalen leidet das Arbeitsengagement und damit auch die Arbeitsleistung. Das Kommunikationsverhalten ist bei diesem Personenkreis in vielen Fällen ineffektiv und sie denken eher in Problemen als in Lösungen. Auf der gesundheitlichen Ebene zeigen sich auf der psychischen Seite vor allem Angststörungen, Depressivität und Burnout-Symptome.
Sresstyp 4 – Die/Der Vermeider:in
Der Stresstyp 4 ist durch sein geringes Engagement und seine starke Neigung zur Vermeidung von Stressoren charakterisiert. Vertreter:innen des Typ 4 gehen Problemen lieber aus dem Weg, anstatt sie zu lösen oder verlassen sich gerne auf andere.
Stresstyp 5 – Die/Der Gelassene/Gesunde
Es gibt einen Stresstyp, der in der Lage, trotz hoher Anforderungen Distanz zur Arbeit zu wahren und sich effektiv zu regenerieren. Er kommt extrem selten vor. In allen Stresstypenforschungen kommt immer der Typus vor, der aufgrund seiner Verhaltensweisen effektiv Stressituationen händeln kann und weitesgehend keine gesundheitlichen Störungen aufgrund von Stress entwickelt, weil sie/er kaum Stress empfindet.
Grenzen der Einteilung
Bei den ersten 3 Stresstypen gibt es in der Fachliteratur diverse Akzentuierungen. Zwischen den hier abgegrenzten Stresstypen 2 und 3 gibt es zudem einige Überschneiduungen in den Verhaltens- und Wesensmerkmalen. Klar ist, dass jemand eher zum Kampf neigt und der andere zur Flucht. Wie wir aus der Stressforschung von Walther Cannon (1915) gelernt haben, ist das Kampf- und Fluchtverhalten in uns genetisch verankert. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass unterschiedliche Stresssituationen, unterschiedliche Verhaltensweisen in uns auslösen, man also nie ein reiner Stresstyp ist, sondern eher tendentiell reagiert also eher mit Kampf oder eher mit Flucht.
Das Thema der Stresstypenforschung ist hochkomplex und daher auch relativ wenig untersucht. Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Gesundheitsförderung forscht aktuell zu diesem Thema und hat einen umfangreichen Fragebogen veröffentlicht, um die Einteilung in Stresstypen auf eine aktuelle, wissenschaftliche Basis zu stellen. Sie können hier an der Forschungsstudie mit Ihren eignen Angaben teilnehmen und erhalten nach Beantwortung aller Fragen sogar eine individuelle Auswertung.
Quellenangaben:
Allenspach, M. & Brechbühler, A. (2005). Stress am Arbeitsplatz. Theoretische Grundlagen, Ursachen, Folgen und Prävention. Bern: Hans Huber Verlag.
Cannon, Walter Bradford (1915). Bodily changes in pain, hunger, fear, and rage. New York: Appleton-Century-Crofts.
Friedman, M. & Rosenman, R. H. (1974). Type A behavior and your heart. Journal of the American Medical Association. New York: Knopf.
Matthews, K. A. (1982). Psychological perspectives on the Type A behavior pattern. Psychological Bulletin, 91(2), 293-323.
McClellan, S. (2009). The Ultimate Stress-Relief Plan for Women. Atria Books.
McClellan, S. (2011). Frauen unter Strom: Termindruck, Mehrfachbelastung, Perfektionismus; So besiegen Sie den Stress! (Dt. Erstausg., 1. Aufl.). Goldmann: Bd. 17243.
Karsten, C. (2013). Welcher Stresstyp bin ich? Stress gezielt bewältigen; [mit Typen-Test]. Kreuz.
Karsten, C. (2014). Den Stress besiegen: Die Anti-Stress-Typologie (1. Aufl.). Kreuz Verlag.
Selye, H. (1936). A Syndrome Produced by Diverse Nocuous Agents. In: Nature. Band 138, 4. Juli 1936, S. 32
Schwarz, R. (2004). Die „Krebspersönlichkeit“ – Mythen und Forschungsresultate. psychoneuro 30 (4), 201–209.
Temoshok, L. (1987). Personality, coping style, emotion and cancer: Toward an integrative model. Cancer Surveys, 6(3), 545-567.
Vester, F. (2008). Phänomen Stress- Wo liegt sein Ursprung, warum ist er lebenswichtig, wodurch ist er entartet?. 19. Auflage, Stuttgart: Deutsche Verlags- Anstalt.